Realschuldirektor Gerhard Riedl in den Ruhestand verabschiedet

Naila. Realschuldirektor Gerd Riedl ist in den Ruhestand versetzt worden. Er unterrichtete seit 1993 an der Realschule Naila, agierte ab 2005 als Konrektor und seit 2015 als Direktor. Mit Schuljahresende 2023/24 geht Gerd Riedl in Pension wie auch Ministerialbeauftragte (MB) Johannes Koller, der vor neun Jahren Gerd Riedl ins Amt eingeführt hatte und nun verabschiedete. MB Koller blickte nicht nur mit Fakten und Daten zurück, sondern auch mit Anekdoten. So gab es neben der Urkunde auch einen Johannisbeerstrauch mit der Erklärung: „Ob die Sträucher, von denen du im Jahr 1990 beim Anruf des damaligen Leiters des Personalreferats die Beeren gezupft hast, noch existieren, weiß ich nicht und deswegen darf ich dir heute einen neuen Johannisbeerstrauch überreichen.“ Die Reiselust von Gerd Riedl scheint bekannt, denn einige Kollegen brachten „Herzplatz“ auf die Bühne gleich dem bekannten „Herzblatt“ und so galt es Fragen zu stellen, um die Länder zu erraten. Natürlich gehörte eine musikalische Ausgestaltung zur Feier, die Musische Realschule lässt grüßen mit Querflötenensemble, Akkordeon, Geigen und Schulband. Auch wusste der MB, dass Riedl ein umgänglicher, unaufgeregter und geduldiger Chef sei. „Das kann man mit Fug und Recht behaupten. Er war auch stets offen für gute Witze und seine Aufgaben als Schulleiter hat er stets sehr ernst genommen, bis hin zur fachmännischen Überprüfung der im Lehrerzimmer vorrätigen Süßigkeiten, denn im Sinne der Fürsorgepflicht wollte er nicht verantworten, dass die Lehrkräfte ungesunde und womöglich schon abgelaufene Naschereien zu sich nehmen, und so führte er regelmäßig gewissenhaft Tests im Selbstversuch durch.“ Koller unterstrich, dass die Realschule Naila die bisher einzige Realschule in Bayern mit dem Titel „Kulturschule Bayern“ sei und der Direktor somit eine gewissermaßen einzige Schule mit intensiv ausgeprägten musischen Schulprofil leiten durfte. Auch unterstrich der MB, dass Gerd Riedl ab jetzt nicht mehr an exakte Stundenpläne und feste Bürozeiten gebunden sei, er auch nicht mehr nach dienstlichen Passwörtern suchen und sich auch nicht als eher analoger Mensch, mit den Tücken der Digitalisierung auseinander setzen müsse. Landrat Oliver Bär dankte für die Jahrzehnte Schule, bescheinigte eine wahrnehmbare ruhige Hand und kluge Führung, ein Einbinden der Lehrkräfte, Präsentation nach außen und hervorragende Zusammenarbeit. Der Landkreischef unterstrich, dass Naila als Schulstandort gelte und es wohl einmalig im Landkreis sei, dass Grund-, Mittel- und Realschule wie auch Gymnasium neben weiteren Schulen in einer Stadt zu finden seien. 1. Bürgermeister Frank Stumpf erzählte schmunzelnd, dass er sich in der Schülerschaft ein wenig umgehört habe, was sie von ihrem Schulleiter halten. „Passt scho war die Antwort, das bekanntlich höchste Lob in Oberfranken.“ Stumpf dankte für das unkomplizierte und vertrauensvolle Miteinander, „den Absprachen auf kleinem Dienstweg“. Gerd Riedl betonte, dass er stets Glück mit guten Wegbegleitern hatte und als Sachaufwandsträgern den Landkreis Hof. „Die Zusammenarbeit war mehr als problemlos und Anfang 2020 hatten wir eine digitale Vollausstattung aller Lehrkräfte – im März kam Corona und wir waren bestens gewappnet für den Online-Unterricht“, erinnerte Riedl und betonte, dass eine solch super Zusammenarbeit zwischen Sachaufwandsträger und Schule selten zu finden sei. Auch dankte er seinen langjährigen Wegbegleitern: Hausmeister Rüdiger Friedrich und Verwaltungsangestellte Rita Fickenscher wie auch seiner Familie. „Ich habe meinen Beruf immer gerne ausgeübt, danke, schön war’s.“ Das Ruder wird die bisherige Stellvertreterin Evelyn Beißel übernehmen, die auch durchs Programm führte.

Auf dem Foto: Seit 1993 gehörte Gerd Riedl zum Lehrerkollegium der Realschule Naila, seit 2015 als Direktor. Jetzt erfolgte die Verabschiedung in den neuen Lebensabschnitt: Pension. Im Bild (von links) Landrat Dr. Oliver Bär, Martina und Gerd Riedl, 1. Bürgermeister Frank Stumpf und Ministerialbeauftragter Johannes Koller.

Foto: Stadt Naila
Quelle: Stadt Naila